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Windpocken (Varicellen)

Die Windpocken (Varizellen oder Schafplattern) sind eine durch Tröpfcheninfektion übertragene Erkrankung, die durch das Varizella-Zoster Virus ausgelöst wird. Der Name Windpocken kommt von der hohen Ansteckungsfähigkeit dieser Viren, die auch über einige Meter in der Luft übertragen werden.

Die Windpocken betreffen überwiegend Kinder im Vorschulalter und führen bei der Mehrzahl der Infizierten anschließend zu einer lebenslangen Immunität.

Windpocken sind bereits zwei Tage vor Auftreten des Hautausschlags ansteckend und bleiben dies fünf bis zehn Tage nach Bildung der ersten Bläschen bzw. bis das letzte Bläschen verkrustet ist.

Ein Nestschutz bei Neugeborenen und Säuglingen immuner Mütter durch übertragene Antikörper  besteht sicher drei Monate, danach nimmt die Empfänglichkeit bei den Kindern zu. Ab dem sechsten Lebensmonat besteht kein Nestschutz mehr.

Nach einer Inkubationszeit von 10 bis 21 Tagen kann es zum Auftreten von leichtem und kurzanhaltendem Fieber sowie Kopf  und Gliederschmerzen kommen. Danach bilden sich im Bereich des Rumpfes und Gesichtes, typischerweise aber auch des behaarten Kopfes, erst später an den Gliedmaßen bis zu linsengroße, manchmal juckende rote Flecken, aus denen später Knötchen entstehen, in deren Zentrum sich innerhalb von Stunden bis maximal Tagen reiskorngroße Bläschen bilden. Diese sind häufig gedellt. Seltener können auch die Schleimhäute im Bereich des Mundes  sowie die Haut der Genitalien betroffen sein. Die Bläschen platzen schließlich, und es bildet sich eine hellbraune Kruste. Da die Läsionen nicht gleichzeitig entstehen, findet sich zu einem gegebenen Zeitpunkt eine vielgestaltige Ausprägung der Hauterscheinungen, so dass oft von einem Bild ähnlich einem „Sternenhimmel“ gesprochen wird.

Der Krankheitsverlauf ist meist gutartig und dauert in der Regel fünf Tage. Die Krusten fallen ohne Narbenbildung ab.

Windpocken in der Schwangerschaft

Da nur etwa 3–4 % aller Frauen im gebärfähigen Alter keine Antikörper gegen Varizella-Zoster-Virus aufweisen und somit empfänglich für die Erkrankung sind, treten Windpocken in der Schwangerschaft mit etwa 1–7 Fällen je 10.000 Schwangerschaften insgesamt selten auf.

Eine Übertragung der Windpockenerreger von der erkrankten Mutter auf das Kind kann über den Mutterkuchen während der gesamten Schwangerschaft erfolgen. Die Art der Schädigung hängt dabei vom Zeitpunkt ab und reicht von der symptomlosen Infektion bis zur Fehlgeburt. Da nur in etwa einem Viertel der Windpockenerkrankungen in einer Schwangerschaft mit einer Übertragung gerechnet werden muss und von diesen wiederum nur ein Bruchteil von einem fetalen Varizellen-Syndrom betroffen sind, wird eine Embryo oder Fetopathie lediglich mit einer Häufigkeit von etwa 1–2 % aller Windpockenerkrankungen in der Schwangerschaft gefunden.

Therapie der Windpocken:

Die Behandlung der Windpocken beschränkt sich meist auf symptomatische Maßnahmen. Dazu gehört die Linderung eines bestehenden Juckreizes, indem kühle und feuchte Kompressen aufgelegt oder adstringierende Emulsionen aufgetragen werden. Die Fingernägel des Kindes können geschnitten werden, um die Gefahr der Entwicklung einer bakteriellen Superinfektion zu minimieren. Ein bestehendes Fieber wird mit Paracetamol oder Ibuprofen behandelt.

Impfung

Eine Impfung ist verfügbar und gehört zu den empfohlenen Impfungen.

 

Warzen 

Warzen sind gutartige durch Viren verursachte Hautgewächse. Sie betreffen oft Hände, Füße, das Gesicht oder den Anal- bzw. Genitalbereich.

Man unterscheidet:

Verrucae vulgaris betreffen meist die Hände oder Füße. Sie haben eine höckerige und oft zerklüftete Oberfläche.

Plantarwarzen bilden flache Warzenbeete und wachsen zum Teil in die Fusssohle ein und bilden dort Dornwarzen aus.

Plane Warzen betreffen meist die Hände und Finger, die Unterarme und das Gesicht. Es sind flache, meist relativ unauffällige Pappeln.

Condylomata acuminata  betreffen unter anderem den Genital- und/oder Analbereich. Sie können mit der Zeit zu  blumenkohlartige Wucherungen heranwachsen.

Häufigster Warzentyp sind die vulgären Warzen und treten v.a. bei Kindern auf. Feig- und Genitalwarzen treten eher bei Erwachsenen auf.

Ursachen                                                                       Haupterreger ist das humane Papilloma-Virus

Übertragung

  • Direkter oder indirekter Kontakt unter Voraussetzung einer Hautläsion
  • Plantare Warzen: Ansteckung erfolgt v.a. im Schwimmbad oder in der Dusche
  • Feig- und Genitalwarzen: Ansteckung durch Sexualkontakt

Vorbeugung

  • Impfung gegen HPV
  • Hygienische Massnahmen

Therapie

Physikalische Zerstörungsmethoden:

  • Elektrokoagulation

  • Vereisung mit Eissprays

·        Chirurgische Entfernung

Medikamentöse Therapie

·        mit Ätzmittel und Keratolytika(z.B.Salicylsäure, Chloressigsäure, u.ä.)

·        mit Zytostatika (Fluorouracil, Podophyllotoxin )

Komplimentärmedizinisch kann z.B.lokal folgendes eingesetzt werden:                                                                       Thuja,Teebaumöl, Grapefruitkernextrakt

Homöopathisch wird je nach Typus therapiert.

Fragen sie ihren Kinderarzt.

Windeldermatitis

Eine Windeldermatitis kann verschiedene Ursachen  haben. Der Begriff gibt nur den Ort der akuten Reizung der Haut an .

Eine Windeldermatitis äußert sich durch das Wundsein im Bereich der Windelregion.

Aus einer zunächst einfachen Hautreizung können durch das Aufweichen der Haut kleine Verletzungen hinzukommen und die Besiedelung vor allem mit Pilzen aber auch Bakterien begünstigen. So wird schnell aus einer banalen Rötung eine Infektion. Haben sich Pilze angesiedelt, so spricht man nicht mehr von Windeldermatitis, sondern von Windelsoor.

Am häufigsten sind Säuglinge zwischen dem neunten und zwölften Lebensmonat betroffen.

Ursachen

Die Ursachen für eine Windeldermatitis können vielfältig sein:

  • In erster Linie ist eine Wärmestauung, die durch die modernen Windeln hervorgerufen wird, ursächlich. Bedingt durch das eigentlich erwünschte luft- und wasserundurchlässige Abdecken von Hautarealen und die bei Säuglingen häufige Blasenentleerung,kommt die Bildung einer so genannten „feuchten Kammer“ mit Aufquellen der Hornschicht der Haut und daraus folgender gestörter Barrierefunktion der Haut hinzu.
  • Harnstoff wird durch Zersetzung zu Ammoniak gespalten, welcher eine Erhöhung des pH Wertes bewirkt.
  • Außerdem bewirkt der ständige Kontakt mit Urin und Stuhl zusätzlich schädigend auf die Haut.                              Nach der Zerstörung des Säureschutzmantels ist die Haut anfällig für verschiedene Krankheitserreger wie Pilze und Bakterien .                      
  • Die Besiedelung kann sowohl Folge, als auch Ursache einer Windeldermatitis sein.

Prävention (Vorbeugung)

  • Die Windeln nach Bedarf regelmäßig wechseln, spätestens nach drei bis vier Stunden.
  • Wärmestauung vermeiden, indem die Windel möglichst locker, auf keinen Fall zu straff angelegt wird.
  • Nicht zu häufiges Waschen, damit die Haut nicht aufquillt.
  • Den intensiven Kontakt der Haut mit Pflegeprodukten, die Duft- oder Konservierungsstoffe enthalten (Reinigungstücher, Salben, Cremes, aber auch Seife) vermeiden, da diese Allergien auslösen können und die natürliche Hautbarriere zerstören.
  • Schmutz und Salbenreste mit einem sanften Öl (zum Beispiel Mandel-oder Olivenöl) beseitigen.
  • Sorgfältiges Reinigen und Abtrocknen des Genital- und Analbereiches, sowie der Innenseiten der Oberschenkel, vor allem in den Hautfalten.
  • So oft und lange wie möglich auf das Tragen von Windeln verzichten .
  • Saure und scharfe Speisen bei Kind und stillender Mutter vermeiden.

Therapie (Behandlung)

Die Präventionsmaßnahmen gelten auch für die Therapie, aber es gibt noch weitere Behandlungsmöglichkeiten:

  • Keine  Reinigungstücher oder Seife verwenden. Zum Reinigen beim Windelwechsel auf warmes Wasser und weiche, saubere Tücher zurückgreifen.
  • Wenn  notwendig, nur feuchtigkeitsabsorbierende Pasten (zum Beispiel weiche Zinkoxid-Pasten) in einer dünnen Schicht auftragen. Am besten verwendet man die Zinkoxid-Paste in Kombination mit Paraffinöl oder Lebertran, dadurch wird sie streichfähiger, sodass sie leichter aufzutragen ist und das Kind somit geschont wird.
  • Bei einer Pilz–Infektion, also Windelsoor, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
  • Ein Windelsoor wird mit einer speziellen pilzhemmenden Paste (Antimykotikum) behandelt.